„Okay, jetzt krieg ichs hin – zuerst mit dem rechten Fuß schwung holen, dann so einsteigen, dass man sofort mit links die Drehung einleiten kann, die Arme mitnehmen, dann volle Beschleuningung in der Drehung, dann der Kick.“ Eine komplexe Bewegung wie der dora tschagi (Kreistritt) braucht ganz schön lange, bis man sie einmal gut beherrscht. Dann ist die Bewegung allerdings so automatisiert, dass kleine Neuerungen und Änderungen extrem schwer fallen.
Letzten Samstag (14.11. 2015) zeigte uns GM Choi, Kil-Bong einige neue Variationen des Dora tschagi und ließ sie uns üben und üben und üben – bis wir den Dreh raus hatten. Ziel war es, uns das Zusammenspiel des Körpers bei der Bewegung begreiflich zu machen. Obwohl letztlich der Fuß am Ziel auftrifft, geht nicht von ihm die Bewegung aus. Der Rumpf leitet die Bewegung ein, Arme geben Schwung, und die Kraft wird dann auf die Beine übertragen. Nur wenn der ganze Körper harmonisch interagiert, kann die Bewegung optimal ausgeführt werden. Anhand von tschigo tschagi (seitlicher Schnapptritt) und dora tschagi sollten wir dieses Zusammenspiel von Oberkörper und Beinen selbst erspüren und eintrainieren.
Ein weiterer Schwerpunkt des Lehrgangs lag in Selbstverteidigungstechniken und besonders im Abschluss von Techniken. Wie sieht ein guter Abschluss aus? Welcher Abschluss eignet sich für welche Art von Technik? Welche Abschlüsse funktionieren wirklich – und welche gehören eher in den Showbereich?
Wie immer war der Lehrgang sehr interessant und bot neue Einblicke und Erkenntnisse. Für mich ist ein Lehrgang mit GM Choi jedesmal wieder eine Inspiration – oft liegen die größten Bereicherungen in kleinen Details, die mich dann aber nachhaltig beeindrucken und meinen Hapkido-Weg beeinflussen.